Kleine Emme - 21. März

Die erste geplante Ausfahrt 2010 führte uns am 21. März an die kleine Emme. Franziska, Peer, Rene, Victor, Wolfgang und ich trafen uns um 9 Uhr am Bootshaus. Nachdem bis Samstag unklar war, ob es wirklich genug Wasser geben würde, waren wir guter Dinge 25 qm/sec zeigte der Internetpegel um 8 Uhr - ideale Bedingungen. Am Ausstieg sahen die 25 qm/sec ziemlich heftig aus. Eine kurze SMS zeigte auf einmal 36 qm/sec.

Kurz darauf stiess Mat zu uns. Bester Dinge verluden wir die Boote, um kurz darauf von der Holzbrücke unterhalb Schüpfheim zu starten. Auf reichlich und braunem Wasser hatten wir bis Hasle einfache Fahrt. Ab dem Sportplatz stiegen die Schwierigkeiten merklich an. Kurz vor der Entlenmündung hatten die durch Wasserwucht und riesige Walzen geprägten Schwierigkeiten den 4. Grad erreicht. Mein Jackson Allstar stellte sich jetzt als etwas unter dimensioniert dar. Das doppelte Volumen und ein Meter mehr Boot hätte ich nun wirklich geschätzt - aber das sollte mir in der Folge noch deutlicher werden.

Die Entlen brachte nochmals mehr Wasserwucht. Der folgende Schwall war enorm wuchtig unübersichtlich und die Walzen - riesige Kaventsmänner.

Nach einigen schönen Wellen war dann da auf einmal nur der Himmel und dann Wasser. Hochrollen- und das gleiche Spielchen nochmals. Uff war ich glücklich, als der Abschnitt hinter mir lag. In der Folge um fuhr ich die Monsterwalzen sorgfältiger.

Am Eingang in die kurze Nagelfluhschlucht versperrte eine riesige Walze fast auf ganzer Breite die Einfahrt. Nur ganz rechts und links schien eine Durchfahrt möglich. Der Ausgang der Schlucht war erstaunlich einfach - die Walzen waren schlicht zu gespült. Nun liessen die Schwierigkeiten etwas nach.

Unterhalb der Hochspannungsleitung überraschte uns dann erneut ein Kaventsmann. Leider erwischte Rene die „Chickenroute" nicht richtig und wurde von der Walze zerlegt. Nach vergeblichen Rollversuchen musste er dann schwimmen. Victor sorgte sich um Rene. Das Boot und Paddel wurde unaufhaltsam von der Strömung durch die extrem schwere Passage unterhalb gespült. Mit der Umtragung hatten wir keine Chance das Material zu bergen. So musste Rene die letzten Kilometer per pedes zurücklegen.

In der Folge liesen die Schwierigkeiten nach. Auch die beiden Grundgesteinsabschnitte, die bei etwa 20 qm/sec durchaus nochmals für Spannung sorgen, waren so voll, dass es nur schnell um die Kurve ging. Nach der Umtragung des „Schlitzes" hatten wir nur noch wenige Meter zu paddeln. Auch Rene kam mit uns bei den Autos an.

Die anstrengende und aufregende - aber schöne Ausfahrt liessen wir dann bei Renes Eltern bei Kaffee und Brotzeit ausklingen. Bei der Nachbearbeitung musste ich dann feststellen wir waren im Pegelmaximum von 43 qm/sec unterwegs. Am Montag meldete sich dann schon die ehrliche Finderin von Renes Boot - ein Happy End ist also in Sichtweite.

Liebe Grüsse

Christian