Ardèche

Am 19. 10., einem sonnigen Oktobersonntag in der Morgenfrische starteten wir in Richtung Ardèche, die Autos vollgestopft mit allen notwendigen Dingen und voller Energie fuer das Kommende. Unsere Gruppe bestand aus der Familie Hess, unserem Praesidenten Daniel, seiner Frau Isabelle, ihre beiden Toechter Florine und Augustine, unserem Freund Michael, meiner Frau Maloue und mir. Die Wettervorhersage fuer die Region Ardèche prognostizierte Sonne fuer eine Woche und die Pegel der Ardèche und des Chassezacs waren nach vorherigem Hochwasser stark am Sinken. Das waren also optimale Bedingungen, die wir nutzen wollten, um etwas Boot zu fahren, die Gegend besser kennenzulernen, die Sonne des Suedens und die suedfranzoesische Mentalitaet dort zu geniessen. So kamen wir abends nach ca. 700 km auf unserem Camping La Rouveyrolle bei Casteljau am Chassezac an und richteten uns dort fuer eine Woche ein. Um diese Zeit im Jahr sind fast alle Campingplaetze bereits geschlossen und es hat sehr wenig auslaendische Touristen und noch weniger  Franzosen die unterwegs sind. Unser Check betreffend Wasserstaende zeigte uns, dass es besser waere noch etwas mit der Ardèche zu warten, denn sie hatte selbst in den normalerweise ruhigen Zonen noch recht viel Stroemung. Diese Tatsache nutzten wir zur Erkundung der Gegend und unternahmen eine wunderschoene Wanderung im Bois de Paiolive, einem enorm grossen Eichenwald auf einem Plateau in einem Irrgarten von Felsstrukturen, in dem man den Ausgangspunkt schnell nicht mehr wiederfindet wenn man nicht aufpasst. Daneben besuchten wir Vans, ein kleines Staedtchen, das Museum der Grotte de Chauvet in Vallon Pont D’arc, wo man staunend vor praehistorischen Hoehlenmalereien steht, die bis zu 30 000 Jahre alt sind und wir machten einen Abstecher zur Hoehle von Orgnac wo man bis zu 120 m unter der Erde fantastische Tropfsteingebilde betrachten kann, die die Natur in Millionen von Jahren geschaffen hat. Desweiteren besuchten wir lokale Maerkte und besichtigten Ruoms und Balazuc. Zwischendrin fuhren Daniel, Michael und ich mit dem Adventure einen Abschnitt des Chassezacs, was landschaftlich sehr schoen war und einen Highlight in der « Eierplatte », einer eleganten Stromschnelle hatte. Zwei Tage windete es enorm, ein kalter Nordwind trieb uns in sonnigen Windschatten und wir verbrachten einen Tag in der Site Escalade Mazet am Chassezac mit Klettern. Daniel und Florine testeten ihre neuen bei Norbert erstandenen Kletterschuhe, welche sich gut bewaehrten. Gegen Ende der Woche starteten Daniel und ich zur Adèche-Abfahrt. Der Wasserstand war immer noch relativ hoch, ca. Einen Meter ueber normal, aber das spart Kraft in den ruhigen Passagen. Der Fluss gehoerte ganz uns, ausser ein paar versprengte Wanderer und zwei Boote auf einer Kiesbank war niemand unterwegs. Man sah die Arbeit vom vorherigen Hochwasser wo der Fluss 9 m ueber dem Normalniveau lag, es hingen an verschiedenen Orten diverse Sachen wie Spritzdecken, Neopreneanzuege und auch zwei Boote meterhoch in den Aesten der Baeume, abgeraeumt von Camps um Vallon Pont D’Arc. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt kamen wir in St. Martin am Ende der Schlucht an, voll mit den Eindruecken dieses wunderbaren Canyons. Mit dieser Aktivitaet endete quasi unser Aufenthalt in dieser schoenen Gegend und wir mussten wieder langsam an unsere Heimreise denken.

Danke an alle die dabei waren, und bis zum naechsten Abenteuer,

Bernd

Chassezac

Ardèche, Oktober 2014

Klettern bei der Chassezac

Bois de Paiolive