Vorderrhein - 5./6. September

Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg in Richtung Reichenau. Nicht gerade sonderlich motiviert; es wart kalt und das Wetter nicht gerade der Hit. Im warmen Bett zu bleiben wäre uns an diesem Morgen lieber gewesen, erst jetzt nach dem diesjährigen Prachtsommer.

In Reichenau stossen Carla und ich auf Anna, Lorenz, James, Marianne und Nils.

Ja, klein Anna ist gross geworden! Im Kajak vor etwa fünf Jahren war sie noch ein Küken. Jetzt gibt sie Anweisungen mit ihrer Strenge und Disziplin will sie uns alle Griff haben. Aber noch ist sie weit weg von Frau Rottenmayer von Heidi zum Glück.

Wir lassen einige Auto stehen und fahren nach Ilanz. Es ist uns bereits jetzt kalt an unseren Fingern, aber los geht es… Kehrwasser, Walzen und schnell vergisst man, dass es kalt ist.

Beim Kieswerk in Sagogn gehen wir die Stelle ansehen aber kein Problem, es spritzt und wir werden nass.

Carla, meine Tochter, fährt der oberen Teil das erste Mal. Meine Muttergefühle kommen wieder auf. Bei einer Stelle mit einer Walze muss ich schauen was Carla macht. Ich komme quer in die nächste Walze und ich kippe, versuche eine Rolle zumachen und es klappt leider nicht. Ich schwimme und das Schlimmste ist für mich, dass ich meinen neuen schönen Paddelschuh verliere. Mein Ego hat zu kämpfen und Carla sitzt in einem Kehrwasser wohlbehalten.

Danach fahren wir weiter ich bin nass und habe kalt. in Versam beenden Carla und ich die Fahrt. Ich musste ja schliesslich shoppen gehen und kaufte mir neue Schuhe mit zwei Bändeln, damit sie in Zukunft sicher halten. Der Kuchen und der Kaffee schmecken wunderbar und somit geht auch meinem Ego ein wenig besser.

Der Rest der Gruppe fährt die ganze Strecke weiter bis nach Reichenau.

Am Abend sitzen wir gemütlich im Rössli und lassen unsere Gaumen verwöhnen. Es wird diskutiert und blagiert vom Kajakfahren, von erlebten und nicht erlebten Abenteurer, Walzen und Löchern so gross wie Walerachen.

Am anderen Mittag treffen wir uns in Ilanz. Annette und Bob stossen zu uns. Die Temperaturen sind immer noch tief, aber das Wetter ist freundlicher. Wir beschliessen nur bis nach Versam zu fahren, dafür alle Kehrwasser zufahren.

Wieder gibt Anna Anweisungen wie die Zeichen sind und in welcher Reihenfolge wir fahren, jeder hat wieder seinen Buddy. Auch heute bin ich mit meinem Küken unterwegs, bin aber viel entspannter und lockerer. Und das Beste ist mein Ego hat sich erholt und ich bin in einer Topform. Alle Kehrwasser werden gefahren und jeder versucht seine persönliche Ideallinie zu finden. Wir durften einen wunderbaren Tag auf dem Wasser erleben und heute mussten wir niemanden aus dem Wasser fischen. Das perfekte Paddelwochenende wurde mit einem guten Kaffee abgerundet.

Vielen Dank Anna für das perfekte Organisieren dieser Ausfahrt!

Franziska Plattner