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Safety course - 19 June

Schön ist es ja nicht, was uns da auf dem Weg und in Versam begrüsst: Leichter Niesel-Regen, eine recht unangenehme Kälte und ein Rhein mit viel Hochwasser. Wer die Landestelle bei Versam kennt, wo man normalerweise genüsslich auf der breiten Sand- und Kiesbank landet und sich verpflegt oder wenigstens in der Sonne liegt, wo die Kinder spielen und die grossen Kinder herumalbern und sich anspritzen, der muss jetzt mit einem breit strömenden, reissenden und völlig dunkelgrauen Rhein vorlieb nehmen; er fliesst mindestens 50 cm höher als gewohnt und hat daher alles Bekannte unter sich begraben. An ein Fahren kann kaum gedacht werden, auch die Rafts werden erst hier eingesetzt und fahren dann den unteren Teil der Schlucht bis Reichenau, oben von Ilanz her kann anscheinend die Brücke nicht mehr unterfahren werden, höchstens noch mit Eskimotieren, was aber bei diesem Wasser kaum zu empfehlen ist. Aus diesem Grund wird die Programmänderung, dass auf Fahren heute ganz verzichtet wird und höchstens in der letzten Stunde noch ins Wasser gegangen wird, sehr begrüsst.
In den nächsten drei Stunden wird also "angewandte Theorie" gebüffelt. Zuerst stellen sich die beiden Kursleiter (Bruno und Kasi) kurz vor, dann erfolgt der Einstieg mit allgemeinen Betrachtungen zur Rettung und GABI (Gibt er Antwort, Athmet er, Blutet er, Ist sein Puls normal) sowie die wichtigsten Infos zu Rettungsnummern (112 (allg. Notfallnummer international), 117 (Polizei CH), 144 (Sanität CH) und 1414 (REGA)) und was da so alles angegeben werden sollte. In zwei Gruppen werden dann einerseits Knoten, Verbindungen, Seilspanner und Flaschenzüge betrachtet, angewandt und geübt und andererseits mit dem Wurfsack Ziel- und Distanzwürfe sowie die Behandlung der Seile und ihre Pflege begutachtet. Seitenwind lässt die Säcke manchmal sich bis auf einen Bahnwagen verirren, aber die Wurfresultate werden immer besser. Schon dieses Training wird als ein Punkt erkannt, der im Normaltraining immer mal wieder geübt werden sollte. Allerdings zeigt sich schon da, das die einzelnen Säcke je nach Seil und Bau des Sackes recht abweisende Resultate zeigen; dass es also oft besser ist, den eigenen Sack "auszugraben" oder wieder zu füllen als einen fremden zu benutzen.
Als vorläufiger Theorie-Abschluss wird noch das bereits vorhandene private Material angeschaut; wie sind beispielsweise die Schwimmwesten ausgerüstet, wie sieht es mit der Funktionstüchtigkeit der Sicherheitseinrichtungen darauf aus und wie kann man diese überprüfen und verbessern. Plötzlich wird eine simple Schwimmweste zum hochtechnisch-ausgeklügelten System aus Rettungsweste, Wurfsacktrageeinrichtung und hat sonst noch allen andern Ansprüchen zu genügen.
Unterdessen steigert sich der Regen bis zum ergiebigen und ausdauernden Guss, sogar ein Gewitter kommt ihm noch zu Hilfe. Aus diesem Grund wird auf Wasserkontakt im Rhein ganz verzichtet, wir geniessen den Rundgang durch den Shop und Einige decken sich noch mit Material ein, die andern "geniessen" Videos über "Self-Rescue 3". Die dort gezeigten Sequenzen sind sicherlich Zusammenschnitte aus allen "Unglücksfällen und Verbrechen" aus der Kanu- und Raftlandschaft, aber sie geben zu denken, wie dumm es gehen könnte oder man sich selbst anstellen kann, wenn die nötige Vorsicht nicht walten gelassen wird. Erstes Fazit: Planung der Hilfe beginnt immer bei jedem für sich!

Um halb 6, im schönsten Gewitter, verziehen wir uns in Richtung Trun und Zeltplatz. Bernd, Birgit und Frank haben sich bereits verabschiedet, da sie zurück müssen. Unterwegs verliert der Regen unsere Spur, daher nutzen doch Benno, Daniela, Zsuzsa und ich die Möglichkeit, die Zelte trocken aufzubauen. Steffen, Sabine und Ralf leben eh im Bus, Christian zieht das Schlafen im Wagen vor, Dani und Büchsi das Hotel Cruna.
Dorthin ziehen wir etwas später auch zum Nachtessen, allerdings ohne Steffen, er ist zu müde und will früh in die Heja. Trotz etwas langen Wartezeiten erweisen sich die Menus aber dann als gut und auch weiter zu empfehlen, wenn auch die Portionengrösse für Einzelne eher am unteren Ende liegt.
Um 11 sind wir wieder auf dem Platz und verschwinden in die Zelte und Autos. Die Nacht ist mit zwei Schauern gesegnet, verläuft aber sonst gut und ruhig.
Der Sonntag begrüsst uns mit einer starken Wetterbesserung, die Sonne lacht (in Abschnitten). Zwar gibt es noch Bewölkung, aber kein richtiger Regen stört die Laune mehr allzu sehr (einzelne Schäuerchen sind davon ausgenommen…)
So geniessen wir das Frühstück in der Sonne, die Zelte werden sogar etwas angetrocknet (für ganz reicht die Zeit und die Sonne nicht mehr) und dann abgebaut. Um halb zehn stehen wie abgemacht Bruno und Kasi da, die Boote werden noch kurz umgeladen und mit drei Autos starten wir nach Cumpadials. Dort zeigt sich der Rhein etwas höher als gewohnt, aber wieder grün und sehr gut fahrbar.
Der Kurstag beginnt mit einer ausgiebigen Diskussionen darüber, unter welchen Kriterien die Gruppen gebildet werden sollen: Wer erwartet was, von sich, von der Gruppe, vom Tag.
Ab ca. elf Uhr sind wir alle auf dem Bach. Die weitere Fahrt ist gekennzeichnet mit sehr ausführlichen und intensiven Auseinandersetzungen mit dem Thema "Sicherheit", sowohl auf den einzelnen Fahrer wie auf die ganze Gruppe bezogen. Einzelne Diskussionspunkte bzw. deren Zusammenfassungen hier als Erinnerung oder Lehranweisung; immer wieder in Erinnerung zu rufen und zu beherzigen!

Ansehen des Gewässers und Diskussion über die zumutbare Fahrstrecke:
* Sichtbarkeit nach vorne (wo ist das zweitletzte sichtbare Kehrwasser; das letzte ist in Reserve zu halten!)
* und rückwärts (wie lange wird die Eingreif-Distanz, wenn jemand kippt?)

Gelegentliches Aussteigen, wenn die Strecke unübersichtlich ist. Sicher aber, wenn jemand aus der Gruppe dies wünscht. Keiner darf "überstimmt" werden, die daraus folgende Unsicherheit lähmt den Teilnehmer und gefärdet die ganze Gruppe!

Wie lässt sich aber ein allzu häufiges Aussteigen vermeiden?
* Anschauen aus dem letzten Kehrwasser,
* einer fährt vor und gibt von unten Zeichen (müssen abgesprochen werden, da nicht international einheitlich!).

Fahren in der Gruppe:
* Keine zu grossen Gruppen, dem Fluss angepasst (Kleine Kehrwasser => eher kleine Gruppen!!)
* Disziplin im Notfall anmahnen! Ausreisser gefährden und stressen immer die ganze Gruppe!
* Entenfamilie: Ein starker vorne und hinten und dazwischen die Schwächeren (Reihenfolge / Disziplin / Selbstverantwortung) Problem, die Schwachen verlassen sich ganz auf die anderen und lernen relativ wenig, die Umgebung und das Wasser zu lesen.
* Entenfamilie mit "umkreisenden Führer" Der Vorderste kreist mehr oder weniger um ein paar Schwächere. Stärkt das Gefühl der Selbstverantwortlichkeit: Wenn zu vorderst unsicher, dann selbst ein Kehrwasser suchen und sich wieder hinten einordnen.
* Zweiergruppen: Ein Stärkerer und ein Schwächerer fahren zusammen, in leichtem Gelände der Schwächere vorn, in unübersichtlicherem oder schwererem der Stärkere.
* Spiel- und Kombinationsformen einbauen.

Ansehen von Gefahrenstellen:
Woher schaue ich eine Strecke an: Brücken, Rand des Wassers, oben - Mitte - Unten an der Gefahrenstelle, aus dem Boot...)
Wie sehen die gefährlichsten Punkte aus bzw. wo liegen die Gefahren? (Steine, Bäume, Verhaue, Strudel, Schwälle etc.)
Welche Durchfahrten gibt es und welche wird von wem warum gewählt?
Wie weit und wohin schwimmt jemand, wo muss welche Hilfestellung positioniert werden?
Welche Hilfen sind vorzusehen (Wurfsack / Boot / Hilfs-Schwimmer)
Kann unter Umständen überhaupt keine Hilfe mehr gestellt werden? (Der Helfende würde sich selber mehr gefährden, Fahrt auf eigenes Risiko!)
Wie sieht die Zielstrecke aus (neue Gefahren / Kehrwasser / Ruhige Strecke)

All diese Punkte werden auf dem weiteren Verlauf immer wieder und mit immer neuen Aspekten angesehen, besprochen und beübt. Nach der ersten grösseren Schwelle wird eine Verpflegungspause eingeschaltet, bei vollem Sonnenschein. In der untersten Strecke wird eine einstündige Übung eingebaut mit Schwimmen in voller Ausrüstung, Wurfsackwerfen (gefüllt und offen) mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen und Resultaten, Zurückschwimmen gesichert (mehr oder weniger). Wir können da auch den Video von Ralf sehr gespannt sein, mein Film war leider bereits zu Ende.

Nach kurzem letzten Fahrstück (einige hatten doch schon recht kalt) treffen wir wieder auf dem Zeltplatz ein und können uns umziehen. Ungefähr halb sechs wird es, bis mit einer kurzen Besprechung des gelernten und der Tage Schluss gemacht wird.

Die folgenden Tages-Ziele gelten als erfüllt:
Jeder schaut in erster Linie einmal, dass er sicher fährt.
Damit geht auch nur einmal jemand schwimmen und wird relativ rasch geborgen.
Fazit der Meisten: Wir kommen wieder!

19.6.01 Andreas Laue

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